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 Gundermann

Gundermann

Glechoma hederacea

Er war bei den Germanen und Kelten eine heilige Pflanze und wurde dem Gott Odin zugeordnet oder Donar, dem Gott des Donners.  Damit stand er im Ruf, Schutz gegen Blitz und Hagel bieten zu können und es war deshalb gern gesehen, wenn dieses Kraut neben dem Haus wuchs. Gundermann galt bei unseren Vorfahren als heilige Pflanze, der u.a. als Schutzkraut auch Zauber abwehren konnte. Zusätzlich galt er auch als Kraut der Hellsicht. Es hieß, wenn man sich zur Sonnenwende geflochtene Kränze aus Gundermann auf den Kopf setze, würde man geistig Zugang zur Anderswelt erhalten. Aus diesem Glauben heraus entstand eine Sage, wonach man Hexen und Hexer im Dorf erkennen könne, wenn man einen Gundermann-Kranz einen Tag nach der Walpurgisnacht trage. Eine Sage aus Sachsen erzählt von einem Dienstmädchen, welches derart geschmückt in die Kirche ging und dort viele Frauen aus dem Dorf als Hexen erkannte, dabei auch ihre eigene Herrin. Die Geschichte endete leider nicht glimpflich für das Mädchen, weil die als Hexen enttarnten Frauen über das Mädchen herfielen und sie derart schlugen, dass das Mädchen den nächsten Tag nicht überlebte.

Nach altem Brauch war die Gundelrebe, wie der Gundermann auch genannt wird, auch ein Hauptbestandteil der kräftigenden 9-Kräuter-Suppe am Gründonnerstag, Doch er war auch ein fester Bestandteil des Bieres, was damals gebraut wurde. Hier hatte er seinen festen Platz neben Pflanzen wie dem Wermut, Fieberklee, Mädesüß, Ginster, Gamander, der Schafgarbe, Beifuß, dem Dost und sogar einigen berauschenden Nachtschattengewächsen. Diese Kräuter verschwanden aus den Bier-Rezepten, nachdem 1516 das Reinheitsgebot eingeführt und Hopfen der Vorrang gegeben wurde. Noch heute kann man an volkstümlichen Namen des Gundermannes wie Gartenhopfen, Alehoof (abgeleitet von Ale, dem hellen englischen Bier) oder Erdhopfen seine Rolle bei der Bierbrauerei erkennen. Doch die Gundelrebe hat noch viele, viele andere Namen, so z.B. Donnerrebe, Blauhuder, Buldermann, Erdefeu, Soldatenpetersilie, Grundrebenkraut, Guttermannskraut, Totenkraut, Zickelskraut, Silderkraut, Grundrabkraut, Grundrebenkraut und viele andere mehr. Auch der Name "Steinumwickler" war gebräuchlich. Vermutlich bekam der Gundermann diesen Namen, weil er u.a. auch bei allerlei Steinleiden, wie Nieren- oder Blasensteine, helfen kann. Ebenso ist er in der Lage, Harnsäure zu lösen.

"Gund" aus dem Namen Gundermann bedeutete im germanischen Sprachgebrauch so viel wie Eiter, faulige Flüssigkeit, giftiges Sekret oder Wundjauche und zeigt damit auch schon eine hervorragende Heilwirkung der Gundelrebe an. Im späten Mittelalter tranken Maler Tee aus Gundermann, um sich vor dem Blei, welches in den Farben enthalten war, zu schützen. Heute ist wissenschaftlich bewiesen, dass Gundermann wirklich Schwermetalle ausschwemmen kann. Zusätzlich wurde herausgefunden, dass er nicht nur Schwermetalle wie z.B. Blei binden, sondern auch Pestizide aus dem Körper heraus schwemmen kann, mit denen nicht nur die heutige Landbevölkerung und vor allem die Bauern zu kämpfen haben, sondern auch die Allgemeinheit, da heute viel Obst und Gemüse gegessen wird, das mit Pestiziden belastet ist. Schon aus diesem Grund wäre es empfehlenswert, so oft wie möglich Tee aus Gundermann-Kraut zu trinken oder ihn in Salaten, Kräuterbutter und anderen Speisen frisch zu verwenden. In der Volksmedizin wird die Gundelrebe bei Bronchialkatarrh, Steinleiden, Brust- und Magenverschleimung, Schnupfen (auch Heuschnupfen), Leber- und Milzstauung sowie gegen Geschwüre und bei Blasenschwäche angewandt. Er wird heutzutage auch gegen Abszesse und Tumore, bei Augenproblemen und vor allem zur Anregung des Stoffwechsels eingesetzt.
Die Pflanze kann mit einer großen Anzahl der verschiedensten Wirkstoffe punkten. So beinhaltet er neben Gerb- und Bitterstoffen viel Vitamin C, ätherische Öle (z.B. Menthon, Pulegon und Pinocarvon), Saponine, Cholin, Harz, Fettsäuren, Zucker, Essig-, Wein- und Rosmarinsäure, Kohlenhydrate, Kalium, Flavoide sowie weitere Inhaltsstoffe. Allein durch seine Bitterstoffe wirkt er entgiftend und blutreinigend.

Und als ob er uns sagen wollte, "Ich bin überall zu finden und das hat seinen Grund, denn ich bin nicht nur das Kraut mit den vielen Wirkstoffen, sondern auch mit den vielfältigsten Einsatzgebieten", findet man den Gundermann fast überall in der Natur, sei es auf Wiesen, in Parks, auf Waldlichtungen, auf Brachäckern, in Hecken und Laubwäldern, an Wegrändern sowie unter Bäumen und Sträuchern. Er ist ein Kraut, das feuchte Böden liebt und bei geeigneten Bedingungen sogar dank seiner Ausläufer in großen Verbänden aufzufinden ist.

Erntezeit des Krautes ist von März bis Juni während der Blütezeit, aber auch noch später. Man kann ihn eigentlich immer ernten, solange er sprieß. Er wird in dünnen Schichten an einem luftigen und schattigen Ort getrocknet. Am besten ist es aber, ihn frisch zu genießen. Da er einen angenehm herb würzigen Geschmack hat, kann man hervorragend Salate und Gemüsegerichte mit ihm verfeinern. Selbst seine kleinen blau-violett gefärbten Blüten sind essbar und schmecken leicht süßlich. Mit ihnen kann man u.a. auch hervorragend Blüten-Eiswürfel erstellen. Rezept siehe Duftveilchen.

Gundermann hat aber auch einige Schattenseiten. Für die meisten Erwachsenen ist seine Einnahme ungefährlich, solange mit ihn in Maßen und nicht in Massen zu sich nimmt. Doch wenn jemand Medikamenten einnimmt, sollte er die Einnahme von Gundermann vorher mit seinem Arzt oder Apotheker absprechen. Zu diesen Medikamenten gehören vor allem ASS und Blutverdünner wie Markomar. Auch sollte man das Kraut nicht gemeinsam mit Minze verwenden, da beide Kräuter Pulegon als ätherisches Öl beinhalten, welches in allzu großen Mengen die Leber schädigen kann, wie Laboruntersuchungen ergaben. Nimmt man diese beiden Kräuter gemeinsam, verstärkt sich die Wirkung des Pulegons.  Auch Menschen mit Lippenblütler-Allergie sollten auf den Gundermann verzichten ebenso wie Schwangere oder stillende Mütter. Bei Lebererkrankungen oder Anfallsleiden sollte man ebenfalls auf eine andere Heilpflanze ausweichen. Ebenso kann es bei zu großem Genuss dieses wunderbaren Heilkrautes auch zu Reizungen der Schleimhäute von Magen und Darm sowie der Niere kommen. Aber zu viel des Guten hat immer seine Schattenseiten. Deshalb ist wie überall auch beim Verzehr von Gundermann Mäßigung angesagt.

Den Gundermann kann man mit dem Kriechenden Günsel (Ajuga reptans) verwechseln. Diesen kann man an einem aufrechten Stängel mit eher länglichen ovalen Blättern erkennen und daran, dass die Grundblätter in einer Rosette stehen. Drei bis sechs Blütenstände sind in seitenständigen Scheinquirlen angeordnet. Doch auch wenn man diesen Doppelgänger sammeln sollte, ist das kein Problem, denn der Kriechende Günsel ist in seiner gesundheitlichen Anwendung der des Gundermanns ähnlich. Er ist dafür bekannt, dass bei Genuss von Tee aus dem getrockneten Kraut Rheuma, Magengeschwüre, Haut- und Schleimhautentzündungen, Hämorrhoiden und Angina gelindert bzw. geheilt werden.
 
Beschreibung

Die Gundermann bzw. die Gundelrebe gehört zur Familie der Lippenblütler. Es ist ein ausdauerndes, würzig riechendes Kraut, welche 20 bis 40 cm lange Sprosse ausbildet. Die Blüten spalten sich in eine Oberlippe und in eine Unterlippe und weisen die kleine Pflanze als ein Mitglied der Familie der Lippenblütler aus. Der breite Mittellappen der Unterlippe wirkt durch die purpurrote Zeichnung besonders farbenprächtig und dient als Lockmittel und Landebahn für anfliegende Insekten.
Das Pflänzchen mit seiner üppigen Blütenpracht ist nicht nur hübsch, sondern auch noch nützlich für den Menschen. Die an Efeu erinnernden Blättchen enthalten viel Vitamin C und sind deshalb ein gesunder Salatzusatz. Zu viele Blättchen sollte man aber keineswegs verwenden, da diese einen recht scharfen Geschmack haben und zerrieben als Pfefferersatz verwendet werden können. In der Zeit von Mai bis Juni blühen die violetten Blüten des Gundermanns, den man überall in Deutschland an Wald- und Feldrändern finden kann.

Anwendung

* schlecht heilende Wunden (auch Vereiterungen
* Drüsenschwellungen
* Haut- und Schleimhautentzündungen
* Magengeschwüre
* Hämorrhoiden
* chronischer Husten und Bronchitis
* Schnupfen - auch Heuschnupfen
* regt den Stoffwechsel an
* Milz- und Leberstau
* Blasen- und Nierenerkrankungen
* Gischt
* Gicht und Rheuma
* Verdauungsbeschwerden
* stärkt Herz und Kreislauf
* schwemmt (wissenschaftlich bewiesen) Schwermetalle und Pestizide aus
* Augenleiden
* bei Nierengries- und -steinen
* Abszesse
* Ohrensausen und Ohrgeräusche

Bronchitis, chronischem Schnupfen, Blasen- und Nierenkrankheiten. Hierfür eignet sich eine Tinktur.
Bei Ohrgeräuschen und Ohrensausen träufelt man ausgepressten Gundelreben-Saft ins Ohr. Zusätzlich sollte man Gundelrebentee trinken.

Zu den Rezepten

Zur spirituellen Sicht und Räucherung



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