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 Eisenkraut

Eisenkraut

Verbena officinalis

Das Echte Eisenkraut findet man heute fast auf der ganzen Erde. Ursprünglich stammt es wohl aus dem Mittelmeergebiet. Da das Eisenkraut zur Gattung der Verbenen gehört, wird es auch als Verbene bezeichnet. Doch auch die Namen Taubenkraut, Sagenkraut, Wunschkraut, Katzenblutkraut, Druidenkraut, Richardskraut, Stahlkraut, Traumkraut, Junotränen, Merkurblut, Hahnenkopf, Heiligkraut oder Wundkraut stehen für diese Pflanze. Hier kann man schon an den Namen die Bedeutung des Eisenkraut in der Mythologie und der Volksheilkunde erkennen.
Verbena officialis wurde seit frühesten Zeiten kultisch verwendet und als Zaubermittel verehrt. Es gilt auch heute noch als eine der mächtigsten einheimischen Zauber- und Magiepflanzen. Den Druiden galt diese Pflanze als heilig, ja, sie galt sogar als eine der heiligsten Pflanzen bei den Kelten. Es gab eigentlich nur noch die Mistel, die mit ihm konkurrieren konnte. Eisenkraut wurde bei den unterschiedlichsten Ritualen eingesetzt, vor allem galt es als typisches Sonnenwendkraut als eine der wichtigsten Pflanzen bei der Sonnwendfeier.  Opfertische und Altare wurden mit Eisenkraut gereinigt. Auch war es fester Bestandteil fast jedes Heiltrankes, ein Universalmittel, mit dem die Druiden-Ärzte so gut wie alle Krankheiten behandelten. Die Liste der Heileigenschaften war sehr lang und spielt auch heute noch in der Volksheilkunde eine große Rolle. Beim Orden der Rosenkreuzer war Eisenkraut eine der 12 höchsten Schutz- und Zauberpflanzen überhaupt. Im Mittelalter galt das Kraut als Mittel, um in die Zukunft sehen zu können. Hierfür wurde es verräuchert, so wie es schon bei den Druiden als Orakelpflanze verwendet worden war. Im Mittelalter beschwor man mit Hilfe des Eisenkraut Dämonen - gute und böse. Man braute mit seiner Hilfe Hexentränke, die auch heute ohne Eisenkraut kaum vorstellbar sind. In Süddeutschland ist es heute noch Sitte bei Hexen, jeden Morgen ein Getränk mit einer kleinen Prise Eisenkraut zu würzen, vor allem um sich vor schwarzmagischen Angriffen und Manipulationen aller Art zu schützen. Auch Liebestränke stellte man mit Eisenkraut her, um zu gewährleisten, dass die Liebe mit dem Partner sehr lang und vor allem glücklich werde. In Wales hängte man Bündel mit Eisenkraut auf, besonders als Schutz vor dem Teufel. Doch das Eisenkraut war auch als sog. Diplomatenkraut bekannt, weil es hieß, dass damit wichtige Verhandlungen besser gelingen würden.
Auch bei den alten Ägyptern spielte Eisenkraut eine große Rolle. Die "Träne der Göttin Isis", wie die Pflanze genannt wurde, wurde vor allem bei feierlichen Ritualen verbrannt. Im antiken Griechenland war Eisenkraut Eos, der Göttin der Morgenröte, geweiht. Eos war die Schwester von Helios, der Sonne, und Selene (Mond) und gehörte zu den Titanen, also den alten Göttern, bevor Zeus als Göttervater den Thron übernahm.  Auch auf Jupiters Altären war laut Plinius stets bündelweise Eisenkraut ausgelegt. Im Römischen Reich trugen die Soldaten Eisenkraut bei sich, weil es gegen Verletzungen durch Eisenwaffen schützen sollte. Daher trägt das Kraut auch den Namen - Verbena - Eisenkraut. Verbena wurde von den alten Römern aber auch bei Beschwörungszeremonien und als Heilpflanze eingesetzt.
Auch wenn in der heutigen Medizin keine Bedeutung besitzt und das BGA das Eisenkraut sogar als negativ, also ohne Wirkung, bewertet, war das Eisenkraut schon im Mittelalter als Heilpflanze mit vielfältigen Wirkungsweisen bekannt. Ganz besonders schätzte man die harntreibenden und antirheumatischen Eigenschaften dieser Pflanze. Es wurde bei Magenbeschwerden, Durchfällen, Appetitlosigkeit, zur Nervenstärkung, Behandlung von Ekzemen und Geschwüren, bei Erkältungs-krankheiten und zur Wundheilung verwendet. Diese Indikationen sind in der Volksmedizin auch heute noch aktuell. Zusätzlich findet das Eisenkraut weitere Verwendung in der volkstümlichen Frauenheilkunde, vor allem bei Menstruations-beschwerden und Problemen in den Wechseljahren sowie zur Regulierung der Periode. Auch zur Behandlung von Rheuma oder bei Leber- und Gallenfluss kommt Eisenkraut in der Volksheilkunde zum Einsatz.  In der traditionellen Behandlung wird Eisenkraut innerlich (als Tee oder Tinktur) und äußerlich in Form von Bädern, Waschungen und Kompressen eingesetzt.
Verbena officinalis punktet mit vielen Inhaltsstoffen, u.a. Bitter- und Gerbstoffen, Flavonoide, Gerbsäure, in geringem Maße Kieselsäure, Schleim, ätherisches Öl, Glykoside, Verbenalin, Verbenin, Aucubin sowie Kaffeesäurederivate usw. Durch diesen Mix an Inhaltsstoffen wirkt Eisenkraut entzündungshemmend, schleimlösend, basisch, antibakteriell, harntreibend, antirheumatisch, adstringierend, tonisierend, schweißtreibend und schmerzstillend. Wissenschaftler der Universitäten Warwick (Australien) und Exeter (Großbritannien) fanden erste Hinweise darauf, dass Eisenkraut auch gegen Nierensteine hilft. Sie vermuten eine Wirkung der Pflanze aufgrund ihrer basischen und antibakteriellen Eigenschaften.
Im Gegensatz zur allgemeinen modernen Medizin sieht die Traditionelle Chinesische Medizin die Wirkungsweisen des Eisenkrautes aufgrund seiner Inhaltsstoffe ganz anders. Sehr alte Schriften, die immer wieder in China gefunden werden, belegen die Wirksamkeit von vielen Kräutern und dienen als Grundlage für die moderne Forschung in China. So haben neuere Untersuchungen ergeben, dass eine schlaffördernde Wirkung festgestellt werden kann (Yuki Makino, Shino Kondo, Yoshiko Nishimura, Yoshinori Tsukamoto, Zhi-li Huang, Yoshihiro Urade Yuki: Hastatoside and verbenalin are sleep-promoting components in Verbena officinalis. In Sleep and Biological Rhythms. Band 7, Nr. 3, 2009, 211–217, doi:10.1111/j.1479-8425.2009.00405.x). Ein andere Untersuchung stellte bei der Behandlung mit Eisenkraut eine neuroprotektive Wirkung fest. Unter einer Neuroprotektion versteht man den Versuch, Nervenzellen oder Nervenfasern vor dem Absterben durch verschiedene Methoden zu bewahren. (Hochspringen Sau-Wan Lai, Man-Shan Yu, Wai-Hung Yuen, Raymond Chuen-Chung Chang: Novel neuroprotective effects of the aqueous extracts from Verbena officinalis Linn. In: Neuropharmacology. Band 50, Nr. 6, 2006, S. 641–650, doi:10.1016/j.neuropharm.2005.11.009PMID 16406021).
Die schlaffördernde Wirkung von Eisenkraut wird auch in der Homöopathie genutzt. Dort wird das Homöopathikum Verbena ebenso bei Nervenleiden, Nieren- und Gallensteinen sowie Epilepsie verwendet.
Sammelzeit von Eisenkraut ist in den Monaten zwischen Juni und September, wenn die Pflanze in voller Blüte steht. Gesammelt wird das gesamte Kraut, man kann aber auch Blüten und Blätter einzeln sammeln  und trocknen.
Der südamerikanische Bruder des Verbena officinalis, die Zitronen-Verbene, schmeckt, so wie es der Name sagt, zitronig. Doch hat  diese Pflanze nicht die Heileigenschaften unseres heimischen Eisenkrautes.

Anwendung
* Husten, Bronchitis und anderen Erkältungskrankheiten
* Halsschmerzen
* Mandelentzündungen
* Rheuma und Gicht
* Ekzeme, Geschwüre, Furunkel
* leichte Magenbeschwerden
* Durchfälle
* Appetitlosigkeit
* Wundheilung
* Linderung von Problemen in den Wechseljahren
* Menstruationsbeschwerden
* bei Gallen- und Leberschwäche
* Nervosität
* Kopfschmerzen (wenn stressbedingt)
* Fieber
* Nebenhöhlenentzündung
* Zahnfleischbluten und Mundgeschwüre
* bei Ängsten und depressiven Verstimmungen
* den Stoffwechsel anregend
* Schlaflosigkeit

Eisenkraut (auch das ätherische Öl) kann wehenfördernd sein. Aus diesem Grund sollten Schwangere auf Eisenkraut verzichten.


Zu den Rezepten

Zur spirituellen Sicht und Räucherung



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