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 Echte Goldrute

Echte Goldrute

Solidago virgaurea

Viele Menschen, die den Namen Goldrute hören, sehen automatisch das Bild einer Kanadischen Goldrute vor sich, weil diese sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts als eingewanderte Pflanze sehr stark in Mitteleuropa verbreitet hat und fast überall zu finden ist. Sie ist ein sog. invasiver Neophyt. Dieser Pflanze widmen wir uns aber auf einer extra Seite, auch wenn die Anwendungsmöglichkeiten fast identisch sind mit der Gewöhnlichen Goldrute, mit der wir uns hier beschäftigen.

Die Gewöhnliche Goldrute wird auch Gemeine Goldrute oder Echte Goldrute genannt. Sie wird aber auch als Goldrutenkraut, Ochsenbrot, Hainschwund, Petrusstab oder Petersstab, Unsegenkraut, Heidnisch Wundkraut, Goldwundkraut, Nachtheilkraut, Schoßkraut oder Waldkraut bezeichnet. Aufgrund ihrer fast golden erscheinenden Blüten und dem rutenartigen Wuchs erhielt sie den lateinischen Namen "vigaurea", was wirklich "Goldrute" bedeutet.

 Sie ist eine Pflanze innerhalb der Familie der Korbblütler aus der Gattung der Goldruten. Man findet sie vorwiegend auf trockenen und nährstoffärmeren Standorten wie an Wegrändern, Magerrasen, in lichten Laubwäldern oder am trockenen Rand von Wäldern und Gebüschen.

Die Goldrute war den Menschen schon in der Antike und im Mittelalter als Heilpflanze bekannt.  Doch sie fand damals vorwiegend zur Behandlung von Wunden ihre Anwendung. Der Name "Solidago" ist abgeleitet von "solido", was so viel wie "fest zusammenfügen" , "etwas ganz machen" bzw. "gesund machen" bedeutet, weist vermutlich auf die Verwendung des Krautes zur Wundheilung hin. Auch unsere Vorfahren, die Germanen, nutzten diese Heilwirkung. Sie stand als Wundkraut an allererster Stelle und man bereitete Umschläge und Tränke zur Wundheilung aus der Pflanze. Nicht umsonst heißt die Pflanze u.a. Heidnisches Wundkraut. Goldrute wurde auch verräuchert, um Krankheiten zu vertreiben. Später geschah dies, weil man glaubte, mit einer Goldruten-Räucherung Dämonen zu vertreiben, die Krankheiten unter die Menschen brachten. Laut der christlichen Mythologie hat Petrus uns die Goldrute gebracht, als er seinen Stab in die Erde steckte. Hier soll die erste Goldrute gewachsen sein, die sich von dieser Stelle aus vermehrte. In einer anderen Überlieferung wird die Goldrute  aufgrund ihrer Heilwirkung "Laurenzi-lorbeer" in Erinnerung an den Heiligen Laurentius genannt. Auch der Aberglaube "bediente" sich dieser Pflanze. So hieß es, wenn man abends die Stängel samt Blüten der Goldrute neben einen Kranken legen würde, könne man erkennen, ob er genesen würde. Wären die Blüten morgens verwelkt, wäre das ein Zeichen, dass derjenige nicht mehr gesund würde. Da die Goldrute laut Auffassung die magische Kraft der Heilung besaß, wurde sie in Amuletten oder Heilbeutelchen getragen, um die Konstitution eines Kranken zu stärken. Man verwendete sie ebenso für Heilzauber. Sie wurde auch als pflanzliche Wünschelrute verwendet. Mit ihrer Hilfe sollte man verlorene Gegenstände wieder finden können. Mit einem Nicken in die Richtung, wo sich das Gesuchte befand, zeige die Goldrute den Weg.

Die Goldrute wurde, wie oben beschrieben, von den Ärzten und Heilkundigen der Antike und des Mittelalters vorwiegend als Wundheilmittel eingesetzt, später verwendete man sie auch bei Blasen- und Nierenleiden, was aus vielen alten Kräuterbüchern dieser Zeit hervorgeht, in denen man diverse Beschreibungen und Behandlungsvorschläge finden kann. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden und harntreibenden (ausschwemmenden) Wirkung, was sich positiv auf die Nieren auswirkt, wurde und wird sie bei akuten und chronischen Nierenentzündungen, bei Nierengrieß, Blasenschwäche, Prostatabeschwerden, Harnvergiftungen und unfreiwilligem Harnabgang verwendet. Aus diesem Grund kann sie auch bei Gicht und Gicht eingesetzt werden. Sie wirkt auch schwach krampflösend und schmerzstillend. Verantwortlich dafür sind die Inhaltsstoffe der Goldrute, die sich u.a. aus Gerbstoff, Bitterstoffen, Saponinen, Phenolglycosiden, ätherischem Öl und Flavonoiden zusammen setzen. Der Gehalt an Leiocarposid und Virgaureosid ist ausschlaggebend für die entzündungshemmenden, krampflösenden und schmerzstillenden Eigenschaften, wie mittlerweile wissenschaftlich belegt werden konnte. Zusätzlich wirken die Inhaltsstoffe immunstimulierend, antifungizid (also gegen Pilze), antibakteriell und ödemhemmend. In der Naturheilkunde wird sie - neben den schon genannten Einsatzgebieten - auch bei Hautkrankheiten und Geschwüren sowie zur Blutreinigung verwendet.

Für all diejenigen, die heute wieder mit Naturfarben arbeiten, dürfte interessant sein, dass sich die Goldrute aufgrund ihres Gehaltes an Flavonoiden sehr gut zum Färben von Wolle und Baumwolle eignet, die einen goldgelben Ton erhalten.

In der Wildkräuterküche wird die Goldrute nur sehr selten oder kaum verwendet, obwohl die Blütenköpfe, die jungen Blätter und auch die Samen essbar sind. Junge Blätter und Triebspitzen sind sehr schmackhaft und können mit in Salate gegeben werden, die Blüten ergeben eine schöne Dekoration, man kann sie auch kandiert essen oder in Eiswürfel einlegen. Die Samen können geröstet werden, sie sind sehr nahrhaft und waren früher eine beliebte Überlebensnahrung.

Gesammelt wird die Goldrute in der Zeit der Blüte, also von Juni bis in den Oktober (je nach Region)  hinein. Man verwendet das gesamte Kraut ohne die Wurzeln. Empfehlenswert ist es, die Pflanzenteile kopfüber aufzuhängen und sie im Schatten sorgsam trocknen zu lassen.

Beschreibung

Die Gewöhnliche Goldrute ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die meistens eine Höhe von ca. 30 bis 50 cm erreicht, auch Wuchshöhen ab 10 cm bis 100 cm sind möglich. Der Wurzelstock ist knotig, meistens buschig oder teilweise walzenförmig. Der Stängel ist rund und gestreift. Er ist unten braun, violett bis purpurfarben gefärbt und am oberen Teil kurz behaart. Die an ihm angeordneten Blätter sind länglich, lanzettlich wechselständig angeordnet und im vorderen Bereich angesägt. Die
Die Stängelblätter sind lanzettlich und im vorderen Bereich gesägt. Die im Sommer erscheinenden gelben Blüten sitzen in körbchenförmigen Blütenständen, die einen Durchmesser von 8 bis 16 mm aufweisen. Es befinden sich bis zu 20 Einzelblüten in einem solchen Blütenkörbchen. Im Gegensatz zu der Kanadischen und anderen Goldrutenarten sind die Blüten der Echten Goldrute eher locker angeordnet. Sie riechen schwach aromatisch. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch verschiedene Insekten wie Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge, aber auch durch Selbstbestäubung.

Anwendung
Die Inhaltsstoffe der Goldrute wirken allein oder in Kombination mit den anderen entzündungshemmend, harntreibend (also ausschwemmend), leicht krampflösend, schmerzstillend, antibakteriell und antifungizid (gegen Pilze) sowie ödemhemmend, blutreinigend und das Imunsystem stimulierend.

* Blasenprobleme
* Nierenbeschwerden und chronische Nierenentzündungen
* Harnwegentzündungen
* Nierengries und kleinere Nierensteine
* Gicht und Rheuma
* Wassersucht
* Bettnässen
* Blähungen
* Durchfall
* Geschwüre und Fisteln
* Entzündungen im Mund- und Halsbereich
* Zahnfleischentzündungen
* frische und schlecht heilende Wunden
* Insektenstiche
* Hämorrhoiden
* Prostatavergrößerung
* Schleimhautentzündung der oberen Luftwege (Katarrh)
* schwaches Immunsystem
* schwacher Stoffwechsel
* Hauterkrankungen
* Leberleiden
* Blutreinigung

Goldrute eignet sich auch sehr gut für Frühlings- bzw.Herbstkuren und zur Durchspülungstherapie.

Bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit ist von einer innerlichen Anwendung  mit Goldrute abzuraten ebenso bei Stoffwechselerkrankungen. Bei Nieren-beschwerden sollte eine innerliche Einnahme mit dem Arzt abgesprochen werden. Der Verdacht, dass Goldrute Heuschnupfen auslösen könnte, ist nicht bestätigt. Es sind keine Nebenwirkungen von Präparaten mit Goldrute bekannt.. Wichtig aber ist, dass aufgrund der ausschwemmenden Eigenschaften darauf geachtet wird, dass dem Körper während der Einnahme von Goldrute - so wie z.B. auch bei der Brennnessel - genug Flüssigkeit zugeführt wird.

Zu den Rezepten

Zur spirituellen Sicht und Räucherung



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